Die Gelegenheit für Dumme, es mit Verlogenheit zu materiellen und gesellschaftlichen Vorteilen bringen zu können, besteht, seit der Mensch Zinsgeld benutzt. Doch ebenso wenig, wie man seinem Erfinder Moses den Vorwurf machen kann, er hätte sein Volk belogen, kann dem Geld seine Unentbehrlichkeit für die kulturelle Entwicklung der Menschheit abgesprochen werden. Weder wohnt dem Geld per se böses inne, das den Menschen zu Gier oder sogar Mord und Totschlag verleitet, noch verschwiegen Moses und der esoterische Kreis der Priester dem Volk unter anderem die Bedeutung der Erbsünde, die damals vor 3250 Jahren noch nicht so hieß, aus niederen Motiven.
Hätte das arbeitende Volk der Israeliten die ganze Wahrheit um die ökonomischen Zusammenhänge gekannt, hätte es das Wirtschaften angesichts der dann offensichtlichen systemischen Ungerechtigkeit irgendwann eingestellt und wäre nach dem Auszug aus Ägypten (kulturelle Weiterentwicklung von der ursozialistischen Planwirtschaft zur kapitalistischen Marktwirtschaft) schnell wieder dorthin zurückgekehrt.
Man konnte sich damals nicht vorstellen, dass es eine Möglichkeit gibt, Geld so zu gestalten, dass es die Erbsünde nicht wirksam sein lässt. Als die Juden 600 Jahre später in babylonische Gefangenschaft gerieten, wusste man es immer noch nicht; und weil das Geheimnis der Erbsünde über den esoterischen Kreis hinaus verbreitet werden drohte, entschloss man sich, es auch den kommenden Priestergenerationen vorzuenthalten. Seitdem macht sich der Mensch die Erde untertan, anstatt das Paradies zu bebauen und zu bewahren — und die Verlogenheit wurde Teil des Kampfs um materielle (Reichtum) und ideelle (Ansehen) Vorteile in der sich bis heute über den Erdball verbreiteten Zinsgeld-Ökonomie.
Weitere sechs Jahrhunderte später hatte Jesus von Nazareth als erster selbständig denkender Ökonom der Geschichte das Rätsel um die Erbsünde gelöst, nachdem er die Religion durchschaut und die Verlogenheit der Welt, die nicht mehr die seine war, erkannt hatte:
„Jemand, der nicht kennen wird die Wurzel der Schlechtigkeit, ist ihr kein Fremder.“
Jesus von Nazareth (NHC III,5)
Doch die Pharisäer und Schriftgelehrten waren mittlerweile alles andere als ein sich durch arkanes Wissen auszeichnender, esoterischer, elitärer Kreis, sondern nur noch verdummte Lügner, welche sich ihrer Lügen nicht einmal bewusst waren:
(NHC II,2,39) „Jesus sagte: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel der Erkenntnis empfangen; sie versteckten sie. Sie sind selbst nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, ließen sie nicht hinein. Ihr aber, werdet klug wie die Schlangen und ohne Falsch(heit) wie die Tauben.“
(NHC II,2, 102) „Jesus sagte: Wehe den Pharisäern! Sie gleichen einem Hunde, der auf der Futterkrippe für Ochsen liegt. Denn weder frisst er noch lässt er die Rinder fressen.“
Jesus konnte sein Wissen zu seinen Lebzeiten nicht mehr als einem guten Dutzend halbwegs Verständigen begreiflich machen. Die Verwirklichung des Himmels auf Erden (das Königreich des Vaters) wurde weiter in die Zukunft verschoben. Jesus sorgte dafür, dass seine Erkenntnisse die Zeiten überdauern würde. Wichtige Erkenntnisse Jesu verbergen sich in Teilen z.B. noch im „theologischen“ Schwachsinn der Dreifaltigkeit:
Vater (der Kultur) = volkswirtschaftliches Kreditangebot
Sohn = Kreditnachfrage für neue Sachkapitalien
heiliger Geist = umlaufgesichertes Geld (heilig = gesichert; Geist = Geldumlauf)
Seinen Jüngern erklärte er, wie sie in einer Welt der unbewussten Lügen halbwegs wahrhaftig bleiben konnten:
(NHC II,2, 6)
(1) Seine Jünger fragten ihn, (und) sie sagten zu ihm: „Willst du, daß wir fasten? Und in welcher Weise sollen wir beten und Almosen geben? Und auf welche Speisen sollen wir achtgeben?“
(2) Jesus spricht: „Lügt nicht. (3) Und tut nicht das, was ihr haßt.(4) Denn alles ist enthüllt vor dem Angesicht der Wahrheit.
(5) Denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar werden wird. (6) Und es gibt nichts Verhülltes, das ohne Enthüllung bleiben wird.“
Als sich aus den frühen Christen durch Machtinteressen die katholische Kirche herausbildete, wurde jede Möglichkeit an die wahren Erkenntnisse Jesu zu gelangen zunichtegemacht, indem die letzten Gnostiker (Wissende) als Häretiker oft grausam getötet und die gnostischen Schriften vernichtet wurden.
Das Christentum sorgte dafür, dass unter der Erbsünde jeglicher Schwachsinn zu verstehen ist, nur nicht die urzinsbedingte Umverteilung von der Arbeit zum Besitz (Privatkapitalismus) und die weltweite Verbreitung der Verlogenheit als Vorteil im Kampf um ökonomische Teilhabe unter dem Deckmantel der Nächstenliebe begann – und wird in Kürze ihren Höhepunkt und damit ihr Ende erreicht haben.
Einem gekonnten Lügner ein gewisses Maß an Schläue zu unterstellen, weil man ja für die Aufrechterhaltung der Lüge auf Dauer kognitive Fähigkeiten benötige, scheint oberflächlich betrachtet durchaus berechtigt. Doch solcherlei Schläue sollte nicht mit Intelligenz verwechselt werden. Selbständig denkende (intelligente) Menschen wissen, dass sich die Lüge nur in einer Gesellschaft aus Lügnern lohnen kann. Eine derartige Gesellschaft ist zum Schaden vieler hoffnungslos kompliziert und ineffektiv.
Schon für einen Einzelnen kann eine über lange Zeit aufrechterhaltene Lüge eine enorme Anstrengung bedeuten, was – je nach Ausmaß der Lüge – psychische Dissonanzen jeglicher Art und Tiefe zur Folge haben kann, die aber häufig verdrängt werden. Im Normalfall ist es jedoch eine Vielzahl von Lügen – meistens viele kleine und einige bedeutsame – , mit denen man im gegenwärtigen zivilisatorischen Mittelalter so gut es eben geht mental organisiert zu bleiben versucht. Stellt man sich das schöpferische Potenzial eins Menschen als „positiven Energiehaushalt“ vor, so entsprechen die Lügen riesigen Reibungsverlusten, welche zwar eine Menge Wärme produzieren, die aber nicht genutzt werden kann (heiße Luft).
Welche ungeheure Menge sinnvoll produktives und kreatives Potenzial wird also erst durch die seit gut 100 Generationen aufrechterhaltenen, kollektiven Lügen einer ganzen Gesellschaft vernichtet bzw. kann nicht zur Entfaltung kommen!
Wenn man begreifen möchte, wie deformiert, wie weit ab vom Weg, der vor 3250 Jahren von Moses vorausgedachten Normalität eine Gesellschaft ist, welche die ihr vor 2000 Jahren gebotene Chance verpasst hat, sich ihrer Verlogenheit zu entledigen, muss man sich nur vergegenwärtigen, was heute als „Elite“ betrachtet wird und wahrlich als Gipfel der Verlogenheit gelten kann.
Der Gipfel der Dummheit jedoch ist es, in diesen Idioten nichts anderes als bewusst handelnde Böse zu erkennen zu können. Keiner dieser Deppen weiß, dass er lügt – und das ist noch armseliger, als sich bewusst zu seinem Vorteil der Unwahrheit zu bedienen.
Das Streben nach dem eigenen Vorteil ist nicht verwerflich, sondern in der Summe die treibende Kraft einer dem Fortschritt zugewandten, psychisch und körperlich gesunden Gesellschaft. Es muss „nur“ dafür gesorgt werden, dass endlich der Himmel auf Erden verwirklicht wird.
Silvio Gesell kam vor über einem Jahrhundert auf dieselben Erkenntnisse wie Jesus, ohne zu ahnen, inwiefern diese mit Religion zu tun hatten. Er erkannte, dass Eigennutz und Gemeinnutz zu vereinbaren sind, wenn das von Moses erfundene Zinsgeld durch eine konstruktive Umlaufsicherung zu Freigeld wird und eine Bodenreform auch das letzte Monopol eliminiert.
Dann lohnt sich die Lüge nicht mehr, weil sie nicht mehr nachgefragt werden wird. Die höchste Nachfrage auf den arbeitenden Menschen treffen und dessen Fähigkeiten und Talente zu den wertvollsten Gütern werden lassen:
„Damit der Mensch gedeihe, muss es ihm möglich gemacht sein, sich in allen Lagen so zu geben, wie er ist. Der Mensch soll sein, nicht scheinen. Er muss immer erhobenen Hauptes durchs Leben gehen können und stets die lautere Wahrheit sagen dürfen, ohne dass ihm daraus Ungemach und Schaden erwachse. Die Wahrhaftigkeit soll kein Vorrecht der Helden bleiben. Die Wirtschaftsordnung muss derart gestaltet sein, dass der wahrhaftige Mensch auch wirtschaftlich vor allen am besten gedeihen kann. Die Abhängigkeiten, die das Gesellschaftsleben mit sich bringt, sollen nur die Sachen, nicht die Menschen betreffen.“
(Silvio Gesell, Vorwort zur 3. Auflage der NWO, 1918)
Bewusstsein, Intelligenz und Wahrhaftigkeit bedingen sich gegenseitig. Niemand würde auf die Idee kommen, Jesus von Nazareth hätte Lügen in die Welt gesetzt. Seine von ihm angekündigte Auferstehung am dritten Tag bedeutet, dass es jemand schaffen wird, die Welt mit Jesu Bewusstsein wahrzunehmen (Auferstehung) und seine Erkenntnisse zu verstehen (Erleuchtung). Stefan Wehmeier ist dies gelungen und er wird auch den echt beschissenen Job übernehmen, den Himmel auf Erden umzusetzen:
Das neue Grundgesetz
Bis zum nahen jüngsten Tag wird eine Heidenarbeit notwendig gewesen sein, die nur durch Wahrhaftigkeit zum Erfolg führen konnte.
Jürgen Plechinger (Ein Mensch des letzten Zyklus des privaten Zinsgeldkapitalismus) oder Didymos Judas Thomas am 20.09.2022